Am 18. und 19. September 2023 fand in New York der globale Gipfel zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (2023 SDG Summit) statt.
Der SDG-Gipfel ist ein hochrangiges politisches Forum (HLPF), das seit 2019 Staats- und Regierungschefs der Welt zusammenbringt, um gemeinsame Anstrengungen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals /SDGs) zu diskutieren. Am hochrangigen politischen Forum nahmen Präsidenten und Premierminister sowie Leiter internationaler Institutionen und Organisationen teil, so auch insbesondere die Präsidenten Ungarns, Kasachstans, Polens, Kenias, Sloweniens, Mosambiks und Senegals sowie die Premierminister Irlands, Katars, Barbados, Dänemarks, der Cookinseln, Islands, Schwedens und Kanadas.
UN-Generalsekretär António Guterres stellte die Sonderausgabe des Berichts über die Ziele für nachhaltige Entwicklung „Fortschritte auf dem Weg zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung: Auf dem Weg zu einem Rettungsplan für Mensch und Planet“ vor.
António Guterres bemerkte: „Es ist an der Zeit, Alarm zu schlagen. Auf halber Strecke auf dem Weg nach 2030 stecken die Ziele für nachhaltige Entwicklung in großen Schwierigkeiten. Eine vorläufige Bewertung der rund 140 Ziele, für die Daten verfügbar sind, zeigt, dass nur etwa 12 Prozent auf dem richtigen Weg sind; mehr als die Hälfte zeigt zwar einige Fortschritte, ist aber mäßig oder stark vom Plan abgewichen; und bei etwa 30 Prozent gab es keine Bewegung oder einen Rückschritt gegenüber dem Basisjahr2015.“
Um den Fortschritt zu beschleunigen, wird Folgendes empfohlen:
- Die Mittel zur Erreichung der SDGs erhöhen;
- Eine Ausrichtung der Weltmärkte auf die SDG-Anforderungen;
- Nutzung des wissenschaftlichen und technologischen Innovationspotenzials zur Erreichung der SDGs;
- Stärkung der Rolle und Steigerung der Aktivitäten internationaler Organisationen bei der Erreichung der SDGs.
Am Vorabend des Gipfels, am 12. September, wurde außerdem ein globaler Bericht zur nachhaltigen Entwicklung vorgestellt: „ Zeiten der Krise, Zeiten des Wandels: Wissenschaft zur Beschleunigung von Transformationen zu nachhaltiger Entwicklung“. Der Bericht wurde von einer unabhängigen Gruppe von Wissenschaftlern erstellt. Das Dokument enthält außerdem Empfehlungen und praktische Lösungen, um die Prozesse zur Erreichung der SDGs zu beschleunigen.
Der Bericht stellt fest, dass in den letzten Jahren eine Reihe von Krisen zusammengekommen sind, darunter die COVID-19-Pandemie, steigende Lebenshaltungskosten, bewaffnete Konflikte und Naturkatastrophen, die zusammen jahrelange Fortschritte bei der Verwirklichung der SDGs zunichte gemacht haben. Die meisten Forscher stellen eine Verlangsamung des Fortschritts fest.
Somit ist die Transformation unausweichlich. Der allgemeine Transformationsrahmen für die SDGs könnte aus sechs Elementen bestehen:
- nationale Aktionspläne, um negativen Trends oder Stagnation bei der Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung entgegenzuwirken;
- lokale und branchenspezifische Planung zur Einbindung in nationale Pläne;
- Initiativen im Rahmen der Aktionsagenda von Addis Abeba oder auf andere Weise zur Vergrößerung des haushaltspolitischen Spielraums, einschließlich Steuerreformen, Schuldenumstrukturierung und -erleichterung sowie verstärktes Engagement internationaler Finanzinstitutionen für die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung;
- Investitionen in Daten im Zusammenhang mit den Zielen, wissenschaftlich fundierte Instrumente und politisches Lernen;
- Partnerschaften zur Stärkung der Schnittstelle Wissenschaft-Politik-Gesellschaft, und
- Maßnahmen zur Verbesserung der Rechenschaftspflicht von Regierungen und anderen Interessengruppen.
Das Ergebnis des SDG-Gipfels war eine politische Erklärung , die das Bekenntnis der Teilnehmer zur Agenda 2030 noch einmal bestätigte.