Im Rahmen des gemeinsamen deutsch-belarussischen Projekts "Minsk als inklusive Stadt im Kontext der Agenda 2030" wurden am 1. Juli 2021 Werkstätten für Menschen mit Behinderungen ZdolnyJa als Beschäftigungsangebot in der Abteilung für soziale Integration und Rehabilitation des Zentrums für soziale Betreuung von Familien und Kindern der Stadt Minsk eröffnet.
Es handelt sich um vier Werkstätten mit 32 Arbeitsplätzen: Töpferei, Näherei, Bäckerei und eine Werkstatt für Kunsthandwerk. Die Räumlichkeiten sind entsprechend hergerichtet und mit Geräten, Möbeln und Material ausgestattet. So sind in der Töpferwerkstatt eine Töpferscheibe und ein Keramikbrennofen und in der Näherei Näh- und Stickmaschinen sowie eine Overlocknähmaschine und ein Dampferzeuger aufgestellt. Geplant sind auch die Eröffnung eines Druckateliers und die Einrichtung einer Abteilung für die Pflanzenproduktion in den vorhandenen Gewächshäusern. Beispiele für Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und unterstützte Beschäftigung gibt es seit langem auf der Ebene zivilgesellschaftlicher Organisationen, aber für staatliche Sozialeinrichtungen ist dies eine erste Erfahrung.
Die Werkstätten stehen Menschen mit den Stufen der Behinderung I und II offen, einschließlich Menschen mit psychischen Störungen und Menschen, die ein individuelles Rehabilitationsprogramm ohne Arbeitsempfehlung abgeschlossen haben. Das Mindestalter beträgt 18 Jahre. Die Bewerbung läuft noch. Menschen mit Behinderungen können in den Werkstätten mit Hilfe von speziell ausgebildeten Fachkräften berufliche Fähigkeiten erlernen. Es wird davon ausgegangen, dass die Beschäftigten dazu befähigt werden, sich später auf dem freien Arbeitsmarkt zu bewähren.
Die Werkstätten befinden sich in Minsk, Semaschko-Straße 6. Für die Anmeldung rufen Sie bitte unter +375 (17) 317-32-32 an.
Projektinformation
Das Projekt „Minsk als inklusive Stadt im Kontext der Agenda 2030. Inklusive Arbeits- und Beschäftigungspolitik“ wird im Rahmen der 9. Phase des Förderprogramms Belarus der deutschen Bundesregierung umgesetzt. Die Projektpartner sind die Organisation des Belarussischen Roten Kreuzes in der Stadt Minsk, das Amt für Arbeit, Beschäftigung und Sozialschutz der Stadt Minsk, das Sonderheim für Kriegsveteranen, Senioren und Behinderte Nr. 1 in Minsk und das Zentrum für soziale Betreuung von Familien und Kindern der Stadt Minsk. Der deutsche Partner ist die Partnerstadt von Minsk, die Bundesstadt Bonn, vertreten durch das Amt für Internationales und globale Nachhaltigkeit. Das Konzept der Werkstatt wird in Deutschland seit über vier Jahrzehnten entwickelt; Ziel der Werkstätten ist es, die berufliche Rehabilitation, die Teilhabe am Arbeitsleben und ggf. die Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Das Projekt umfasst auch Veranstaltungen für den Erfahrungsaustausch zu Themen wie:
- qualitative Entwicklung und Verbesserung von Kommunikationskompetenzen und Einfühlungsvermögen für die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen,
- Steigerung der beruflichen Kompetenz von Fachkräften der helfenden Berufe bei der Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen durch soziale Dienstleistungen, Advocacy, berufliche Bildung und Vermittlung,
- Information über geschützte Beschäftigung und unterstützte Beschäftigung, Akquise von Betrieben,
- Interaktion mit Familien, psychosoziale Unterstützung, Selbsthilfegruppen für Menschen mit Behinderungen,
- medizinische, soziale und psychologische Diagnose von Menschen mit Behinderungen für die Arbeit in Werkstätten; Berufsberatung; Erstellung von Plänen für soziale und Arbeitseingliederung, Rehabilitation und Integration; Zuweisung von Arbeitsplätzen in Werkstätten an Menschen mit Behinderungen entsprechend ihren Kenntnissen, Fertigkeiten/Fähigkeiten und Bedarfen.