Chancengleichheit für alle Generationen

25.06.2021

Die Bevölkerung von Belarus altert, 24% der Bürger sind über dem Rentenalter. Die Zahl der zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich für die Interessen der älteren Menschen einsetzen, ist gering. Es ist notwendig, die Aktivitäten dieser Organisationen zu konsolidieren und sich aktiver an den Prozessen zu beteiligen, die darauf abzielen, das Thema des würdigen Lebens im Alter zu popularisieren und die Altersdiskriminierung zu bekämpfen. Im Rahmen des Projekts “Chancengleichheit für alle Generationen“ wird dieses Problem durch die Stärkung der Koalition „Für ein würdiges Leben im Alter“ als Plattform für die Einbindung und Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen angegangen, die ihre Aktivitäten auf die Entwicklung der Kompetenzen zivilgesellschaftlicher Organisationen und öffentlicher Einrichtungen bei der Entwicklung und Umsetzung strategischer Dokumente in Bezug auf ältere Menschen, die Stärkung der Stimme älterer Menschen in der Gesellschaft und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die für ältere Menschen wichtigen Themen konzentrieren.

Das Spektrum der Bedürfnisse älterer Menschen ist sehr breit gefächert, und auch die Mitgliedsorganisationen der Koalition, die zur Befriedigung dieser Bedürfnisse beitragen, sind sehr unterschiedlich. Die Mitglieder der Koalition sagen, dass ältere Menschen sich gebraucht fühlen, kommunizieren, sich entwickeln und neue Kompetenzen erwerben wollen, die in der heutigen Welt benötigt werden. Ein älterer Mensch sollte das Recht haben, zu wählen, verschiedene Möglichkeiten zu haben, über zugängliche Bedingungen und eine zugängliche Umgebung zu verfügen und den Lebensstil zu führen, den er oder sie für wertvoll hält. Die Arbeit der NROs richtet sich nicht nur nach der Nachfrage, sondern auch nach den Bedürfnissen, z. B. dem Bedürfnis, in der Gesellschaft aktiver zu sein, und dem Bedarf an Ausbildung, wobei die Erfahrungen anderer Länder in diesem Bereich sehr wichtig sind.  Der Internationale Plan über das Altern zeigt auf, was die Länder tun müssen, um sich einerseits angesichts des zunehmenden Alterns der Bevölkerung nachhaltig zu entwickeln und andererseits das Potenzial älterer Menschen für die Wirtschaft zu nutzen.

Über das Projekt

Gebiet der Durchführung: Die Stadt Minsk, die Regionen Grodno, Brest und Mogiljow

Projektpartner:

"Die Zusammenarbeit innerhalb der Koalition hat es uns allen ermöglicht, an Dingen zu arbeiten, die wir einzeln nicht hätten tun können. Ich beziehe mich dabei auf Aktivitäten wie das Internationale Forum für ein würdiges Leben im Alter (2019); die diesjährige Sommerschule für Pädagogen; die gemeinsame Arbeit an der Entwicklung von Empfehlungen für die Nationale Strategie „Aktives Leben im Alter – 2030“ und vieles andere. Genauso wichtig ist, dass wir jetzt durch Zusammenarbeit und regelmäßige Treffen im Rahmen der Koalition einander mehr vertrauen, Erfahrungen austauschen, einander mit Informationen unterstützen und gemeinsame Projekte und Programme planen". Witaut Rudnik, Leiter der Koalition „Für ein würdiges Leben im Alter“

Im Rahmen des Projekts sind folgende Maßnahmen geplant:

  •  Erstellung einer interaktiven Karte „Würdiges Leben im Alter“. "Bestandsaufnahme" und Bekanntmachung der Aktivitäten von Organisationen, die sich für die Verbesserung der Lebensqualität und die Förderung der Interessen älterer Menschen einsetzen. Die Karte wird Informationen über Organisationen und Initiativen enthalten, die sich um ältere Menschen kümmern.
  • Erstellung von Animationsvideos zu Fragen des Alterns. Initiierung einer öffentlichen Debatte über die Rolle und den Stellenwert älterer Menschen, wobei junge Menschen und Menschen mittleren Alters in die Diskussion über ein "würdiges Leben im Alter" einbezogen werden.
  • Veröffentlichung eines E-Leitfadens "Wie man altersfreundliche Städte und Gemeinden schafft". Der Leitfaden bietet einen Algorithmus für die Entwicklung lokaler Aktionspläne, die auf die Interessen und Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sind, um altersfreundliche Städte und Gemeinden zu schaffen, sowie eine "Checkliste" für die Überwachung und Bewertung bestehender Probleme, die ältere Menschen auf lokaler Ebene betreffen. Der Leitfaden wird eine Beschreibung der Erfahrungen der Stadt Arnsberg enthalten.
  • Praktika, Erfahrungsaustausch und Entwicklung der Kompetenzen von Aktivisten aus den Mitgliedsorganisationen der Koalition, anderen Organisationen der Zivilgesellschaft und lokalen Organisationen bei der Aktivierung und Förderung der Interessen älterer Menschen, der Bereitstellung verschiedener Arten von sozialer Unterstützung und Pflege für ältere Menschen und der Entwicklung von Aktivitätsplänen unter Berücksichtigung der Interessen älterer Menschen.
  • Schulung von Ausbildern, die mit älteren Menschen arbeiten und Unterstützung von Aktivitäten der Schulungsteilnehmer. Steigerung der Kompetenz von NRO-Vertretern und staatlichen Organisationen bei der Entwicklung und Umsetzung von Bildungsprogrammen und -praktiken für ältere Menschen sowie bei der Durchführung von Lobbykampagnen für ältere Menschen.
  • Regionale Open-Space-Diskussionen in Grodno, Minsk, Bobrujsk und Kobrin. Entwicklung von Ideen und Planung von Aktivitäten, die auf die Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen abzielen; aktive Beteiligung der Einwohner an den Prozessen positiver Veränderungen in den Städten/Dörfern; Entwicklung des Dialogs zwischen den Generationen auf lokaler Ebene; Erörterung der Möglichkeiten zur Schaffung lokaler öffentlicher Seniorenräte und sektorübergreifender Arbeitsgruppen.
  • Akademie für Leadership im Goldenen Alter. Entwicklung von Kompetenzen für Dialog, Zielsetzung, Entscheidungsfindung, Konfliktmanagement, kritisches Denken und Planung. Interessenvertretung der Aktivisten von formellen und informellen Gemeinschaften älterer Menschen in den Pilotregionen. Schulungen, Meisterkurse, interaktive Simulationsspiele, Diskussionen.

 Das Projekt "Chancengleichheit für alle Generationen" ist für ältere Menschen in Belarus sehr wichtig. Seine Umsetzung wird dazu beitragen, günstige Bedingungen für eine stärkere Beteiligung älterer Bürger an der Gesellschaft zu schaffen und sie in die sozialen, kulturellen und bildungspolitischen Bereiche der Gesellschaft einzubeziehen. Und all dies wird eine Verbesserung ihrer Lebensqualität sowie eine Verlängerung des unabhängigen, selbständigen Lebens älterer Menschen gewährleisten" - Nonna Buko, Minsker Universität des Dritten Lebensalters

  • Unterstützung von Initiativen für ältere Menschen (Veranstaltungen in Bobruisk, Grodno, Kobrin und Minsk). Unterstützung regionaler Initiativen zur Aktivierung älterer Menschen, Beteiligung der Öffentlichkeit an der Lösung von Problemen älterer Menschen. Präsentationen, Meisterkurse, Diskussionen, Aktionen und andere Veranstaltungen, die von älteren Menschen und anderen Initiativgruppen zur Förderung von Belangen älterer Menschen nach der Akademie für Leadership im Goldenen Alter und der regionalen Open-Space-Veranstaltungen geplant werden.
  • „Forum für ein würdiges Leben im Alter 2021“. Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die wichtigen Themen, die ältere Menschen betreffen, und Stärkung der Stimme älterer Menschen in der Gesellschaft; Erörterung von Prioritäten für gemeinsame Maßnahmen zur Umsetzung der nationalen Strategie „Würdiges Leben im Alter 2030“ und lokaler Aktionspläne für ältere Menschen. Diskussionen, Präsentationen, Workshops, Runde Tische.
  • Das Erlernen von ukrainischen Erfahrungen in der Koalitionsplanung, Koordinierung nationaler Projekte und Kampagnen für Interessenvertetung innerhalb der Koalition, Organisation des Austauschs von Informationen und Arbeitserfahrungen sowie von Erfahrungen bei der Entwicklung lokaler Aktionspläne unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Interessen älterer Menschen, Stärkung ihrer Beteiligung an der Entscheidungsfindung auf lokaler Ebene, Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen belarussischen und ukrainischen Organisationen und Experten, die in diesem Bereich arbeiten.

"Wir beobachten jetzt mit weißem Neid, wie sich in der benachbarten Ukraine lokale Aktionspläne im Interesse der älteren Menschen entwickeln, wie neue Interessengemeinschaften älterer Menschen wachsen und lokale Seniorenräte entstehen. Wir möchten die Erfahrungen unserer wunderbaren deutschen Partner aus Arnsberg nutzen, um unserer Stadt den Status einer "altersfreundlichen Stadt" zu verleihen. Uns interessiert auch die Vereinigung von verschiedenen Stakeholdern fürdie Aktivierung älterer Menschen, für die Einrichtung eines Dialogs zwischen den Generationen und für die Bereitstellung komplexer sozialer Unterstützung. Ich hoffe, dass wir im Rahmen unseres Projekts sowohl die Ukraine als auch Deutschland besuchen können, um mit eigenen Augen zu sehen, was entlehnt und auch bei uns verwendet werden kann (ich hoffe, es geschieht in naher Zukunft), um eine engere Partnerschaft aufzubauen, und um Erfahrungen unserer Aktivitäten zur Unterstützung älterer Menschen zu teilen".

  • Das Erlernen von deutschen Erfahrungen bei der Entwicklung lokaler und regionaler Pläne, die die Interessen und Bedürfnisse älterer Menschen berücksichtigen. Dazu gehören Pläne für altersfreundliche Städte und Gemeinden sowie Pläne für eine stärkere Beteiligung älterer Menschen am kommunalen Leben und an der Entscheidungsfindung auf lokaler Ebene (Tätigkeit von Seniorenräten in lokalen Behörden, Entwicklung von Bildungsprogrammen zur Aktivierung älterer Menschen).

 

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